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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben
1. Theil

Monate ist es umhergerollt und gestampft, ohne Einen ruhigen Augenblick. Aber Muth, alter Kasten, ich hoffe, bald sehe ich dich auf Zwiebackswurf vom heitern Lande, ruhig vor Anker in einer grünen Bucht und geschützt vor den brausenden Winden.

* * * * *

„Hurrah Bursche! ’s ist abgemacht; nächste Woche steuern wir nach den Marquesas-Inseln!“ Die Marquesas-Inseln! Welche sonderbare Träume von ausländischen Dingen beschwört der bloße Name herauf! Nackte Houris – cannibalische Bankette – Cocoshaine – Corallenriffe – tättowirte Häuptlinge und Bambus-Tempel – sonnige Thäler mit Brodbäumen besetzt – geschnitzte Canoes auf dem blitzblauen Wasser einhertanzend – wilde Waldstrecken von gräulichen Götzen gehütet – heidnischer Ritus und Menschenopfer! Das waren die sonderbar gemischten Erwartungen, die mich verfolgten auf dem Wege von dem Kreuzgrunde. Ich fühlte eine unwiderstehliche Neugier, diese Inseln zu sehen, welche alle Reisende mit so glühenden Farben geschildert haben.

Die Gruppe, der wir nun zusteuerten (obgleich eine der ersten europäischen Entdeckungen in der Südsee, denn sie wurde zuerst im Jahre 1595 besucht) ist immer noch von ganz fremdartigen und barbarischen Wesen bewohnt. Die Missionaire, in himmlischem Auftrage dahin gesandt,

Empfohlene Zitierweise:
Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 1. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_1.djvu/17&oldid=- (Version vom 1.8.2018)