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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben
1. Theil

mir deutlich genug, daß Mehevi nichts anderes gesagt hätte.

Mich ergötzte höchlichst die Art, in welcher mich der Häuptling bei dieser Gelegenheit anredete; er sprach nämlich zehn bis fünfzehn Minuten lang mit einer solchen Ruhe zu mir als hätte ich jede Sylbe verstehen können. Ich bemerkte später bei verschiedenen Gelegenheiten dieselbe Eigenthümlichkeit bei vielen der andern Insulaner.

Als Mehevi nun fort war und auch der Hausarzt Abschied genommen hatte, blieben wir etwa um Sonnenuntergang allein mit den zehn oder zwölf Eingebornen, die, wie wir nun herausfanden, die Haushaltung ausmachten, welcher Tobias und ich zugetheilt worden waren. Da die Wohnung, in die wir zuerst geführt wurden, mein dauernder Aufenthalt blieb, während der ganzen Zeit, daß ich im Thale war, und da ich nothwendigerweise auf dem vertrautesten Fuß mit den Bewohnern derselben lebte, so kann ich gleich hier eine kurze Beschreibung von Haus und Leuten geben. Diese Beschreibung wird auch auf fast alle andern Wohnungen im Thale passen und einen Begriff von der Mehrzahl der Eingebornen geben.

Nahe an einer Seite des Thales und etwa auf halber Höhe, eines ziemlich steilen Hügels, der mit dem üppigsten Grün überzogen war, waren große Steine, bis zur Höhe von beinahe acht Fuß, in Lagen über einander gelegt und

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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 1. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 157. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_1.djvu/167&oldid=- (Version vom 1.8.2018)