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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben
1. Theil

unter beide Ohren herab, wo sie sich mit einem andern Streifen vereinigten, der von einem Ohr zum andern quer über die Oberlippe hinlief und die Basis des Dreiecks bildete. Der Krieger konnte wegen der vollendeten Schönheit seines Körperbaues wol als einer der Edelleute der Natur angesehen werden, und es ist möglich, daß die Linien in seinem Gesicht seinen hohen Rang bezeichnet haben.

Diese kriegerische Person setzte sich, nachdem er eingetreten war, in einiger Entfernung von Tobias und mir, während die übrigen Wilden bald uns, bald ihn anblickten, als ob sie etwas erwarteten und in ihrer Erwartung getäuscht wären. Als ich den Häuptling aufmerksam ansah, kamen mir seine Züge bekannt vor. Sobald sein Gesicht ganz mir zugekehrt war, und ich wieder seine sonderbare Verzierung sah, und demselben ernsten Blick begegnete, dem ich die vorhergehende Nacht ausgesetzt gewesen war, erkannte ich gleich, trotz seiner sehr veränderten Erscheinung, den edlen Mehevi. Als ich ihn anredete, kam er gleich auf die freundlichste Art näher und schien sich, indem er mich herzlich begrüßte, nicht wenig über den Eindruck zu freuen, den sein barbarisches Costüm auf mich machte.

Ich beschloß sogleich, wo möglich das Wohlwollen dieses Menschen zu gewinnen, da ich leicht einsah, daß er großen Einfluß bei seinem Stamme besaß und denselben mit Erfolg in der Bestimmung unsers künftigen Schicksals

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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 1. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 152. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_1.djvu/162&oldid=- (Version vom 1.8.2018)