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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben
1. Theil

Sobald der Handel abgeschlossen ist, rudert eines der Böte unter dem Schutze der Musketen der andern ans Land, die Früchte werden rasch eingenommen und die flüchtigen Besucher enteilen schnellmöglichst der Nähe, die sie wol mit Recht für gefährlich halten.

Da die Berührung mit den Europäern so selten und kurz ist, so war es kein Wunder, daß die Bewohner des Thales unsertwegen viel Neugierde verriethen, da wir unter so eigenthümlichen Umständen unter ihnen erschienen waren. Ich bezweifle nicht, daß wir die ersten Fremden waren, die so weit in ihr Gebiet eingedrungen waren, oder wenigstens die ersten, die vom Ende des Thales herabgekommen waren.

Was uns dahingebracht habe, mußte ihnen ein vollkommenes Räthsel sein, und bei unsrer völligen Unkunde ihrer Sprache war es uns unmöglich, sie darüber aufzuklären. Als Antwort auf die Fragen, die ihre lebhaften Geberden uns zu verstehen erleichterten, konnten wir ihnen nur zu verstehen geben, daß wir von Nukuheva kämen, mit welchem Ort sie, wol zu merken, in offnem Kriege waren. Diese Nachricht schien sie mit heftiger Gemüthsbewegung zu erfüllen. „Nukuheva motarkee?“ fragten sie. Natürlich, antworteten wir auf das Bestimmteste verneinend.

Dann bestürmten sie uns mit tausend Fragen, von

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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 1. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 145. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_1.djvu/155&oldid=- (Version vom 1.8.2018)