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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben
1. Theil

tief einprägen wollten, daß wir uns für vollständig sicher halten möchten, da wir unter den Happars seien.

Obgleich ich noch einige Zweifel hatte, erkünstelte ich große Freude bei dieser Nachricht, während mein Begleiter sich einem pantomimischen Abscheu gegen Typie und unbegrenzter Liebe gegen das Thal überließ, in welchem wir uns befanden; unsre Führer aber blickten sich unruhig an, als ob sie sich unser Benehmen nicht erklären könnten.

Sie eilten vorwärts und wir folgten ihnen, bis sie plötzlich ein sonderbares Halloh! anstimmten, welches von der andern Seite des Wäldchens beantwortet wurde, das wir gerade durcheilten, und bald standen wir auf einem freien Platz, an dessen Ende wir eine lange niedrige Hütte sahen und vor derselben mehrere junge Mädchen. Sobald sie uns erblickten, verschwanden sie mit wildem Geschrei ins nahe Dickicht, wie aufgescheuchte Rehe. Einige Augenblicke darauf widerhallte das ganze Thal von wildem Geheul und von allen Seiten kamen die Eingebornen auf uns zugerannt.

Wenn eine Armee von Eroberern in ihr Thal eingedrungen wäre, sie hätten nicht größere Aufregung zeigen können. Wir waren bald von einem dichten Gedränge umgeben und wurden fast von ihnen aufgehalten in ihrem Eifer, uns zu sehen; eine gleiche Zahl umgab unsere jungen Führer, welche mit unbegreiflicher Zungenfertigkeit alle

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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 1. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 135. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_1.djvu/145&oldid=- (Version vom 1.8.2018)