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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben
1. Theil

Wir bogen in dieselbe ein und auf einem undeutlich sichtbaren Wege führte sie uns bald an einen verhältnißmäßig freien Raum, an dessen entgegengesetztem Ende wir eine Anzahl jener Bäume sahen, deren Name in der Landessprache „Annuee“ ist und die köstliche Früchte tragen.

Oh welches Wettrennen! Ich hinkte dahin, wie ein unglücklicher Krüppel, aber Tobias flog hinüber in den großen Sprüngen eines jungen Windspiels. Er kletterte rasch auf einen der Bäume, an welchem zwei bis drei Früchte saßen, aber zu unserm Ärger waren sie sehr verfault, indem die Vögel die Schalen durchbohrt und sie so dem Verderben preisgegeben hatten. Indeß wir verzehrten sie dennoch rasch und keine Ambrosia hätte uns besser schmecken können.

Wir sahen uns um und wußten nicht recht, wohin wir nun unsere Schritte lenken sollten, da der Weg, der uns bis hieher geführt hatte, plötzlich abzubrechen schien. Endlich beschlossen wir, in einen nahen Hain zu gehen, und waren einige Schritte gegangen, als ich gerade am Rand des Wäldchens eine schlanke Brotfruchtschoote aufhob, die vollkommen grün war und deren zarte Borke eben abgeschält zu sein schien. Sie war vom Saft noch ganz schlüpfrig und augenscheinlich eben erst bei Seite geworfen worden. Ich sagte nichts, sondern hielt sie nur dem Tobias

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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 1. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 130. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_1.djvu/140&oldid=- (Version vom 1.8.2018)