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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben
1. Theil

„Und wer soll uns hinlootsen,“ fragte ich, „selbst wenn wir uns entschließen sollten, Deinen Vorschlag auszuführen? Sollen wir wieder diese jähen Tiefen auf und absteigen, die wir gestern durchklettert haben, bis wir die Klippe erreichen, von der wir ausgingen und dann mit einem Sprung ins Thal hinabstiegen?“

„Weiß Gott, daran dacht’ ich nicht,“ sagte Tobias; „nicht wahr, beide Seiten des Thales waren durch steile Felswände begrenzt?“

„Ja,“ antwortete ich, „steil wie die Seiten eines Dreideckers und hundertmal so hoch.“ Mein Begleiter ließ den Kopf eine Weile auf die Brust sinken und versank in tiefes Nachdenken. Plötzlich sprang er auf und sein Auge strahlte von jenem Feuer, welches irgend einen guten Einfall bezeichnet.

„Ja, ja,“ rief er aus, „die Ströme fließen alle nach derselben Richtung und müssen nothwendig durch das Thal gehen, ehe sie die See erreichen; wir brauchen also nur diesem Strome zu folgen, der uns früher oder später ins Thal führen muß.“

„Du hast Recht, Tobias,“ rief ich, „Du hast Recht; der Strom muß uns hinführen und zwar recht schnell, denn sieh nur, wie schräg das Wasser hinabrauscht.“

„Wahrhaftig!“ rief Tobias, froh, daß ich seine Theorie bekräftigte, „wahrhaftig, es ist ja ganz klar; laß

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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 1. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 109. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_1.djvu/119&oldid=- (Version vom 1.8.2018)