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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben
1. Theil

irgend einer weitern Anstrengung, bevor wir nicht durch Nahrung und Ruhe Kräfte gesammelt haben würden.

Wir suchten uns den am wenigsten unbequemen Fleck aus, den wir finden konnten, und Tobias zog aus seiner Brusttasche das heilige Packet hervor. Schweigend verzehrten wir das kleine Bischen, welches vom Frühstück übriggeblieben war, und ohne nur einen Bruch unsers Vertrages in Bezug auf den übrigen Vorrath vorzuschlagen, machten wir uns auf und an die Errichtung eines Schutzes für die Nacht, unter welchem wir den Schlaf zu finden hoffen konnten, dessen wir so sehr bedurften.

Glücklicherweise war der Ort besser für unsern Zweck geeignet, als der, an welchem wir die letzte fürchterliche Nacht zugebracht hatten. Wir räumten das große Rohr von einem kleinen, aber fast ebenen Fleck und flochten daraus eine kleine korbartige Hütte, die wir reichlich mit dickem Laube bedeckten, das uns ein naher Baum lieferte. Wir streuten es dick an allen Seiten um die Hütte und ließen nur ein kleines Loch, um unter das so bereitete Obdach kriechen zu können.

Diese tiefen Klüfte sind zwar vor den Stürmen geschützt, welche die Gipfel ihrer Seiten umsausen, aber dennoch in einem Grade feucht und frostig, den man kaum in diesem Klima erwarten sollte, und da wir nur unsere wollenen Röcke und dünne Segeltuchhosen hatten, um uns

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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 1. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 106. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_1.djvu/116&oldid=- (Version vom 1.8.2018)