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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben
1. Theil

Tobias aller seiner Überredungsgabe bedurfte, um mich zu verhindern, alle Früchte meiner letzten Bemühungen aufzugeben und nach dem Wasser, welches unten so verführerisch floß, über alle die Klippen wie wahnsinnig zurückzueilen, die wir so eben erklommen hatten. In dem Augenblicke schienen alle meine Hoffnungen und Befürchtungen in diesem einen Wunsche aufzugehen, und ich war ganz gleichgiltig gegen die möglichen Folgen seiner Erfüllung. Ich kenne kein Gefühl, weder der Freude noch der Trauer, welches Einen so gänzlich der Macht beraubt, seinen Antrieben zu widerstehen, wie dieser höllische Durst.

Tobias beschwor mich auf das Dringendste, doch fortzufahren im Emporklimmen; wenige Anstrengung, sagte er, würde uns bis an die Spitze bringen und dann wären wir in weniger als fünf Minuten am Flusse, der doch nothwendig auf der andern Seite der Felsen fließen müßte.

„Kehre nicht um,“ rief er, „ich beschwöre Dich, da wir einmal so weit gekommen sind, denn ich weiß bestimmt, weder Du noch ich werden Muth genug haben, zum zweiten Male diese Höhe zu erklimmen, wenn wir noch ein Mal von unten nach dem Punkte hinaufblicken würden, an dem wir jetzt stehen.“

Ich war noch nicht besinnungslos genug, um diesen Vorstellungen mein Ohr zu verschließen, und quälte mich daher weiter aufwärts, indem ich vergebens versuchte,

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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 1. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 101. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_1.djvu/111&oldid=- (Version vom 1.8.2018)