Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben 1. Theil | |
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von Nukuheva wären, ohne jedoch weitere Nachrichten über dieselben zu besitzen.
Mein Begleiter aber, welcher der versuchenden Aussicht auf reichliche Nahrung und andere Freuden, die das Thal bot, nicht widerstehen konnte, blieb fest bei seiner unüberlegten Ansicht und all mein Zureden, um sie wankend zu machen, war vergeblich. Wenn ich ihm die Unmöglichkeit vorhielt, daß Einer von uns irgend etwas Bestimmtes wissen könnte, und wenn ich das schreckliche Schicksal ausmalte, das uns erwartete, falls wir unüberlegterweise ins Thal hinabstiegen und zu spät unsern Irrthum entdeckten, so setzte er dem eine Aufzählung aller Übel unserer gegenwärtigen Lage entgegen und aller der Leiden, die wir noch würden zu ertragen haben, wenn wir blieben, wo wir wären.
In der Absicht, ihn von dem Gegenstande abzulenken, da ich sah, daß es vergeblich sei, seinen Sinn beugen zu wollen, lenkte ich seine Aufmerksamkeit auf eine lange schöne unbewaldete Landstrecke, welche von den Höhen im Innern herabkam und ins Thal vor uns sich hinabsenkte. Dann machte ich ihn darauf aufmerksam, wie hinter diesem Bergrücken leicht ein geräumiges unbewohntes Thal sein könne, wo Früchte aller Art im Überfluß wären, denn ich hatte gehört, es gäbe einige solche, und schlug vor, wir möchten versuchen, es zu erreichen, und fänden wir es unsern
Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 1. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 98. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_1.djvu/108&oldid=- (Version vom 1.8.2018)