Seite:Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts Erster Band.pdf/309

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
5. Auf, tanze mein Rädchen. – Dresd. A. d. ak. Studienarb. 87.
6. Wilde Blumen. – Dresd. A. d. ak. Studienarb. 87.
1–6 im ak. Atelier des Prof. Pauwel’s gemalt.
7. Das Vogelnest. Kl. Mädchen trägt ein Nest mit Vöglein. Bez: Const. Feudel. E: Sächs. KV. – Dresd. ak. KA. 88.
8. Rückkehr des verlornen Sohnes. – Berl. ak. KA. 88, Abb. im Kat.
9. Ueberfall. Aus d. Z. der Bauernkriege. – Berl. ak. KA. 88.

Feuerbach, Anselm, Historienmaler, geb. zu Speyer am 12. Sept. 1829, gest. zu Venedig am 4. Januar 1880. Sohn des 1851 zu Freiburg in B. verstorbenen Archäologen. War vom April 1845 bis 1848 Schüler der Ddf. Akad. unter Schadow und eine Zeitlang Atelierschüler desselben. 1848 ging er nach München, genoss hier einige Wochen des Unterrichts Rahl’s u. arbeitete dann im eigenen Atelier. Im Frühjahr 1850 begab er sich nach Antwerpen zu Wappers und im Frühjahr 1851 nach Paris, wo er kurze Zeit Couture’s Schüler war und sich durch eigene Studien fortbildete. Im Frühjahr 1854, nach dem Tode des Vaters, kehrte er in die Heimat zurück u. begann in Karlsruhe seine selbstständige Tätigkeit. 1855 reiste er in Gemeinschaft J. V. Scheffel’s nach Venedig, ging im Mai 1856 nach Florenz u. im Sept. nach Rom. Nach Führich’s Pensionirung im Aug. 1872 wurde er als Prof. der Historienmalerei an die Akad. zu Wien berufen, in welchem Amte er vom Beginn des Sommers 1873 bis zu seiner Erkrankung, Anfang April 1876, wirkte u. sich darauf nach Venedig zurückzog. Mitgl. der Berliner Akad. seit 1874.

Die chronolog. hier aufgeführten Bilder sind, falls sie nicht als „Aquarell“ oder „Zeichnung“ genannt werden, sämmtlich Oelgem. od Skizzen u. Studien in Oel. Werke, welche sich auf d. Sonder-A. d. Berl. Nat.-Gal. im Frühj. 1880 befanden, sind mit einem * bezeichnet; die der Herkunftsangabe entbehrenden gehörten zum Nachlass.

Düsseldorf 1845–1848:

1. Composition eines Germanenlagers. Sepiaz. auf gelb. Papier. Auf d. Rückseite ein Brief an s. Eltern, abgedruckt im „Vermächtniss von Anselm Feuerbach“ S. 18. E: Frau Hofrat Henr. Feuerbach, Nürnberg.
2. Ein Kinderköpfchen mit rotem Tuch.
3. Ein kl. Robin Hood.
2 u. 3 E: Fr. Prof. Kayser, Heidelberg.
4. Ein j. Fischer. Selbstbildn. 1846. h. 0,50, br. 0,30. E: Frl. Bluntschli, Heidelberg.
5. Kl. Selbstbildn. mit Hut. 1847. h. 0,20, br. 0,17. E: Frau v. Gerold, Wien. Eine Wiederhol. bes. Frl. Leonore v. Feuerbach, eine andere Fr. Dir. v. Hammer, geb. v. Holzschuher.
6. Ein Mädchen, über einen toten Vogel trauernd. E. unbekannt.
7. Kl. Bakchosskizze. Bakchos von Seeräubern gefangen. 1847. h. 0,40, br. 0,65. E: Erben es Geh.-R. Bluntschli, Heidelberg.
8. Ein alter Faun unterrichtet seinen Enkel im Flötenspiel. 1847. Etwa 1,00 im Geviert. Erstes ausgeführtes Bild. E: Gal. Karlsruhe. Im Katalog: Silen mit dem j. Bakchos u. zwei Satyrknaben, h. 0,76, br. 0,100.
9. Germanenbegräbniss. Holz. 0,30 im Geviert.
10. Portr. des Vaters. 1847. h. 0,75, br. 0,58.
11. Portr. der Schwester († 1873). 1847. h. 0,75, br. 0,58.
12. *Zehn Compos. zu Skakespeare’s „Sturm“, teils Blei-, teils Sepia-Zeichnungen, h. 0,47, br. 0,70. Während der Ferien 1847 und 1848 in Freiburg entstanden.
9–12 E: Frau Hofr. Feuerbach, Nürnb.
13. Jugendl. Selbstportrait. Kniest. Nicht ganz Lebensgr. 1847. E: Riedinger, Augsburg. Wol das am Schluss der Aufzählung genannte Portrait, welches F. nebst dem „Felsental“ u. dem „Tannhäuserbilde“ seinem Freunde, dem Architecten Ed. Rau, nach Rom geschickt hatte.

München, Anfang 1848–Herbst 1850:

14. Copie nach Rubens „Samson und Delila“. Originalgr. E: Frau Marie Stratz, Heidelberg.
15. Windgötter, dem schlafenden Bakchoskinde Trauben stehlend, werden vom wachsamen Panther am Gewandzipfel gezaust. Mit scherzhafter Widm. an Frau Dr. Sophie Heydenreich, Ansbach.
16. Lebensgr. Amoretten entführen den kl. Pan. Wandgem., wahrscheinl. im Lyceum zu Freiburg in B.
17. *Trunkener Bakchos u. Bakchanten. Oelskizze. 1849. h. 0,65, br. 1,12.
18. Schlafende Zigeunerin.
17 u. 18 E: Frau Dr. Eller, München.
19. Feuerbach’s Münch. Atelier. Der j. Künstler mit dem Fess, den Malstock in d. Hand, steht vor einer gr. Leinwand. E: Frl. Leonore von Feuerbach, Nürnberg.

Antwerpen 1850–1851:

20. Ein betender Mönch vor einem mit Ephen bekränzten Heilande. Lebensgr. Brustb. mit Hand. E: KV. Heidelberg, Geschenk des Künstlers.
21. Eine j. Hexe wird auf einem Karren zum Scheiterhaufen geführt.
22. Kirchenräuber plündern den Altar einer Kapelle.
21 u. 22 seit 1852 verschwunden.

Paris. Zweimal. Aufenthalt 1851–1852 u. 1853–1854:

23. *Ital. Begräbnissscene. Gem. am 53. Geburts- u. Todestage seines Vaters, 8. Sept. 1851. h. 0,30, br. 0,50. E: Frau Hofr. Feuerbach.
24. Grablegung Christi. Unter d. Eindruck der Tizian’schen Grablegung im Louvre 1851 entstanden. ¾ Lebensgr. E: Dr. Roller, Achern.
25. *Hafis in der Schenke. Erstes gr. Oelbild, 1852 gem. h. 2,06, br. 2,55. E: v. Harder, Karlsruhe, seit 1876. – Ausgest. in einer Par. Kh., Frühj. 52, dann in Karlsruhe, Frankf., Hannover, Berlin, Ddf.; Münch. KA. 53. Zum Ankauf für d. Karlsr. Gal. vorgeschlagen, jedoch von d. Commission zurückgewiesen.
26. Nächtl. Zigeunertanz im Walde. Skizze. 1854 gem. Bez: Anselm Feuerbach. Paris, h. 1,130, br. 0,795. Einst im Bes. von Frau Spangenberg. E: Kunsthalle Hamburg, Verm. Sillem 1866.
27. Bakchantin, mit Weinlaub bekränzt. Studienkopf. E: Hofkapellmstr. Levi, München.
28. Kl. Actstudie aus Couture’s Atelier. E: Officiant Schüssler, Nürnberg.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Erster Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1891/95, Seite 296. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Erster_Band.pdf/309&oldid=- (Version vom 22.11.2023)