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Cordes, Wilhelm, Landschaftsmaler, geb. zu Lübeck am 14. März 1824, gest. daselbst am 16. Aug. 1869. Erhielt seine künstler. Ausbildung in Prag, dann seit 1842 in Düsseldorf, wo er sich Lessing und Gude anschloss. War Prof. an der Kunstschule zu Weimar.

1. Schmuggler. – Dresd. ak. KA. 56.
2. Hünengrab. – Dresd. ak. KA. 60.
3. Morgen an der Küste. – Dresd. ak. KA. 61.
4. Letzte Ehre. An der angeschwemmten Leiche eines Seeofficiers hält ein Matrose die Ehrenwache. In Weimar gem. E: König von Preussen. Abb. „Illustr. Z.“ 63.
5. Holstein. Dorf. Slowaken auf der Wanderschaft. – Dresd. ak. KA. 68.
6. Der wilde Jäger. In Weimar gem. Bez. 1868. h. 1,80, br. 2,71. Befand sich in der Gal. Gsell, Wien, welche im März 72 durch G. Plach vorsteigert wurde; dann in der Gal. des Baron Schey, Wien, deren Versteigerung 82 erfolgte. – Berl. ak. KA. 68.
7. Haidelandschaft mit einem Reisewagen. Bez: W. Cordes, h. 0,74, br. 1,17. E: Kunsthalle Hamburg, Geschenk C. Rogge 79.

Corelli, Augusto, ital. Genremaler, in Rom. Malt meist in Aquarell. Gold. Med. Antw. 85, gr. gold. Med. Berl. 86.

1. Bauern im Gebirge, vom Gewitter überrascht. Aquar. – Münch. int. KA. 83.
2. Dame im Salon. Aquar. – Münch. int. KA. 83.
3. Oriental. Costüm. Aquar. – Münch. int. KA. 83.
4. „Meine arme Maria!“ Ein ital. Landmann kniet am Totenbette seiner j. Frau. Aquar. Bez: A. Corelli, Roma 1884. E: A. Thiem, Berlin. Abb. „Kunst für Alle“ 86; „Illustr. Z.“ 87. – Berl. Jub.-A. 86; Hamb. Gem.-A. von L. Bock & Sohn z. B. der Ueberschwemmten, Apr. 88.
5. Waldgott. Ueberlebensgr. Brustb. eines Campagnolen. Aquar. Bez: A. Corelli 187.. – Berl. Jub.-A. 86; Dresd. Aquar.-A. 87.
6. Versuchung. Eine alte Frau bietet einem garnhaspelnden Mädchen eine Armspange an. Aquar. – Dresd. ak. KA. 88.
7. Hirt und Hirtin bei einer Schafheerde. Aquar. – KA. Honrath & van Baerle, Berlin, Herbst 88.
8. Männl. Kopf. Aquar. – Münch. Jub.-A. 88.
9. Weibl. Kopf. Aquar. – Münch. Jub.-A. 88.
10. Ein Verbrechen. Oelg. – Münch. Jub.-A. 88.
11. Schwarz und rosig. Blick aus einem dunkeln Zimmer auf blühende Rosen. Oelg. – Münch. Jub.-A. 88.
12. Le Hugenot. Aquar. – Berl. ak. KA. 89.

Corinth, Louis, Portrait- und Genremaler, in Königsberg.

1. Ein Complot. In düsterm Raum zwei Männer in Unterredung, während ein dritter mit einer Thonpfeife, in Begleitung eines grossen Hundes zuhört. Bez: Louis Corinth 1884. – Berl. Jub.-A. 86.
2. Alte Fischerfrau. – Münch. Jub.-A. 88.
3. Männl. Portrait. – Münch. JA. 89.
4. Weibl. Portrait. – Münch. JA. 89.

Cormon, Fernand, franz. Historienmaler, geb. zu Paris am 22. Dec. 1845, Schüler Fromentin’s, Cabanel’s und Portael's. Lebt in Paris. Med. Paris 70; Med. II. 73; Prix du Salon 75; Ehrenmed. Par. WA. 89.

1. Die Hochzeit der Nibelungen. Brunhild hat Gunther gefesselt. – Wien. WA. 73.

Cornelius, Peter von, Historienmaler, geb. zu Düsseldorf am 23. Sept. 1783, gest. zu Berlin am 6. März 1867, Sohn des im J. 1799 verstorbenen Malers und Galerie-Inspectors Aloys C. Er besuchte seit 1796 die Düsseldorfer Akad., sah sich aber schon während der nächsten Jahre nach dem Tode des Vaters zum Miterwerbe für die Familie genötigt, so dass er die Ausführung von Kalenderbildern und Processionfahnen nicht verschmähen durfte. Seine Beteiligung an den von Weimar 1803–1805 ausgeschriebenen Preisbewerbungen blieb erfolglos. 1806 aber erhielt er den ersten grösseren Auftrag, Chor und Kuppel der St. Quirinuskirche zu Neuss in Leimfarbe auszumalen, eine Arbeit, die er 1808 vollendete. Nach dem Tode seiner Mutter, 1809, ging er nach Frankfurt und von dort endlich mit seinem Freunde Christian Xeller Ende August 1811 nach Italien. Mitte October traf er in Rom ein, wo er, zuerst mit den Bildern zu den Nibelungen, dann mit den Fresken in der Casa Bartholdy und den Entwürfen für das Dante-Zimmer der Villa Massimi beschältigt, bis Anfang Sept. 1819 verweilte, um nun in München die Aufträge des Kronpr. Ludwig, zunächst die Fresken der Glyptothek nach den schon 1818–19 entstandenen Entwürfen, auszuführen. Die Arbeiten im Dante-Zimmer der Villa Massimi übernahm statt seiner Ph. Veit nach eigenen Compositionen. Im selben Herbst noch wurde Cornelius als Akademie-Director nach Düsseldorf berufen. Er nahm den Ruf an, doch nur unter der Vergünstigung, die Sommermonate 1820 und 1821 den Arbeiten in München widmen zu dürfen. Er blieb indess noch ein ganzes Jahr in München, besuchte 1820 Berlin und übernahm die Leitung der Düsseldorfer Akad. erst im October 1821. Nach Langer’s Tode 1824 wurde C. als Nachfolger desselben zum Director der Akad. zu München ernannt, wohin er im Juni 1825 mit der Mehrzahl seiner älteren Schüler übersiedelte. 1829 erhielt er den Auftrag zu den Fresken der Ludwigskirche. 1830, nach Vollendung der Glyptothek-Fresken, und 1834 besuchte er wieder Italien. Im letzteren Jahr vollendete er in Rom den Carton zum grossen Weltgerichtsbilde für die Ludwigskirche, in der nach seiner Rückkehr die Bilder der Evangelisten, der Patriarchen und Propheten und 1837 die „Weltschöpfung“ vollendet wurden. Das „Weltgericht“ hatte Cornelius von Mitte 1836 bis Sept. 1836 in allen Teilen eigenhändig gemalt. Die als Nebenarbeiten zwischen 1826 und 1836 entstandenen kunstgeschichtlichen Skizzen für die Loggien der alten Pinakothek wurden seit 1834 durch Clemens Zimmermann ausgeführt. Im April 1841 folgte er der Einladung Friedrich Wilhelm’s IV. nach Berlin, wo neue Aufgaben seiner zu warten schienen. Im Sept. ging er infolge einer Aufforderung Lord Monson’s nach England, wo er, nachdem ein Auftrag des Lords durch dessen Tod vereitelt worden, die Bildwerke des Parthenon und die Tapeten Raphael’s studirte. 1843–44 leitete er die Ausführung

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Erster Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1891/95, Seite 178. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Erster_Band.pdf/191&oldid=- (Version vom 13.9.2022)