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Thürpfosten dermaßen stieß, daß mir das Feuer aus den Augen flog. Doch das hielt mich nicht ab, ich kam heraus; allein beym Aufspannen merkte ich, daß durch diesen Stoß auch der Stein vom Hahn abgefallen war. Was war zu thun? Ich erinnerte mich, was beym Stoße an den Thürpfosten geschehen war; legte an, zielte, öfnete die Pfanne, und schlug nun mit gebalter Faust ins Auge. Es flog abermal Feuer heraus, der Schuß gelang, und ich hatte 10 Enten.


5) Auf der Jagd in Rußland stieß ich einst auf einen schönen schwarzen Fuchs, dessen Balg ich gern so unbeschädigt als möglich gehabt hätte. Er stand nah an einem Baum; ich lud also statt der Kugel einen spitzigen Nagel, und schoß, und traf so glüklich, daß ich seinen Schwanz an diesen Baum nagelte. Nun, wie er fest saß, lief ich auf ihn zu, machte mit meinem Jagdmesser ihm einen Kreuzschnitt auf der Stirne, nahm dann meine Peitsche zur Hand, und prügelte ihn so durch die Oefnung am Kopf zum Fell hinnaus.


6) Auch begegnet’ ich einst zwey wilden Schweinen auf der Jagd, die dicht hinter einander gingen; ich schoß mit Fleiß mitten zwischen ihnen durch: und siehe! das vorderste lief fort, und das hinterste blieb stehen. Bey genauerer Untersuchung war dieß eine alte blinde Sau, die den Schwanz des vorangehenden Schweines, ohne Zweifel ihres Jungen, in den Mund genommen, und sich so hatte leiten lassen; ich hatte den Schwanz abgeschossen, und die

Empfohlene Zitierweise:
Gottfried August Bürger: M–h–s–nsche Geschichten. In: Vade Mecum für lustige Leute, Theil 8 und Theil 9 . Berlin: o. V., 1781, 1783, Seite 95. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:M%E2%80%93h%E2%80%93s%E2%80%93nsche_Geschichten.djvu/6&oldid=- (Version vom 1.8.2018)