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Uebermorgen kam. Alles Hofgesindel stand im Schloßhofe in frühester Morgenstunde im Kreise, und in der Mitte des Kreises stand das Zauberpferd; rechts deßelben die Prinzeßin, links der Derwisch, und an jeder Seite ein Hofdiener. In einem innern und engern Kreise dampften Wunderkräuter auf heißen Pfannen und dicker Rauch stieg zum Himmel auf. Jetzt mußten die Diener der Prinzeßin aufs Pferd helfen und daßelbe sinnig und stillschweigend herumdrehen, indem er mancherlei wohlriechendes Kraut und Holz mit murmelnden Worten auf die Pfannen warf, unter welchen ein Feuer war unterhalten geworden.

Jetzt, als der Rauch am dicksten aufstieg, rief er den Dienern zu: „Eilt schnell in den äußern Kreis und rettet Euch.“

Indem sie entflohen, schwang er sich aufs Pferd, drehete den Wirbel, stieg in die Luft auf und rief dem Sultan und dem Hofe, freundlich mit der Hand winkend, ein: „Lebt wohl!“ zu.

Dahin flogen sie. Wie aber der Sultan ihnen nachfluchte, dann jammerte, dann sich einmal übers andere einen Esel, einen rechten dummen Waldesel schalt, worin er eben sowohl Recht behielt wie in allen übrigen Dingen; wie die Reitenden die beiderseitigen Aeltern aufsuchten und diese überglücklich waren, sie aber sich dann vermählten und grausam überglücklich waren, und was dergleichen mehr ist, ist zu erzählen nicht nöthig.