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in demselben Augenblick, wo der Dom unter Harenahys Ebene vernichtet wurde.

Ein ungeheures Entsetzen überfiel den Bösewicht, als ihm sein Stäbchen ungetreu wurde. Er wußte nur zu gut, was das bedeutete, und daß es nun mit seiner Macht aus sei. Dennoch flüchtete er sich in seine Burg, um hier in den Zauberbüchern sich Raths zu erholen. Es wäre ihm aber, da er mit seiner Macht fast gar nichts mehr ausrichten konnte, unmöglich gewesen so schnell dahin zu gelangen, hätte er nicht die Federn von Salomos Vogel gehabt, die er allezeit bei sich führte. Mit ihnen gelangte er an den Felsen und öffnete sich den Durchgang auf gewöhnliche Weise.

Er tritt auf sein Zauberland, und die Geisterschaaren, die sich bei seiner Wiederkunft sonst knechtisch um ihn herandrängten, weichen ihm geflißentlich aus, und selbst der kriechendste aller seiner Sklaven, kehrt ihm den Rücken zu. Er hatte nicht Zeit, lange darüber zu sinnen, denn die Gewalt der Federn riß ihn fort und führt ihn in das Zimmer, wo die Prinzen und der Hara noch an der Tafel sitzen. In einer halb furchtbaren, halb lächerlichen Gestalt ist er da, denn in Mußul hatte er sich in einen Fakir vermummt. Ein zerrißenes, verschabtes Schaffell schlug um Schultern und Lenden. Die häßlichen braunen Glieder waren voller Narben scheußlicher Wunden, die zum Theil noch ekelhaft eiterten und bluteten. Sein struppiges Haupt und Barthaar war fuchsroth gefärbt; seine Augen rollten wild im Kopfe, wie bei einem Beseßenen; um den Hals hing ein langer Rosenkranz, und in der Hand führte er das Meßer noch, womit er sich die Glieder zerfetzt hatte, um einen Fakir recht natürlich vorzustellen.