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war und so reich dazu, so nahm ihn die Schwester der Prinzeßin. Nun hätte er sich selbst können ein Reich kaufen, das wollte er aber nicht, denn er konnte die Regierungssorgen nicht leiden.

Darauf kam der Bruder der Prinzeßin, und wollte seine Schwestern besuchen. Der hatte sein eigenes Reich, und war noch nicht vermählt, denn es hatte ihm Keine gefallen, als er aber Besenbinders Tochter sahe, so gefiel sie ihm gleich gar sehr, er aber dem Mädchen auch. Da nahmen sie sich einander.

Da waren sie Alle recht froh. „Ja! sagte der zweite Bruder; wenn man einen Glücksvogel hat, so kann auch aus Besenbinders Kinder etwas Großes werden, ohne daß man Verstand dazu braucht.




17. Die drei Federn.

Es hatte ein König drei Söhne, unter welchen der Jüngste für ein Bißchen dumm gehalten wurde, weil er so still und friedlich war. Hätte er mehr Lärm und wirkliches dummes Zeug gemacht, so würde man ihn schon für klug gehalten haben, wohl gar für eine Art Teufelskerl, oder für ein Genie.

Der Vater wußte nicht recht, wem von den Söhnen er das Reich hinterlaßen sollte, da wollte er denn sehen, wer das meiste Glück hätte. So schickte er denn seine drei Söhne in die Welt, und sagte, wer ihm das feinste Stück Linnen mitbrächte, sollte das Reich haben. Sie möchten darnach in der Welt umher suchen und könnten dabei auch noch Mancherlei hören und sehen, was ihnen gut wäre.