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Abendnachtisch einige Feigen von der besten Sorte aus Afrika. Spalteluft mußte sich sogleich aufmachen, um Afrikas Gärten ein wenig zu durchstöbern, erhielt aber zugleich Befehl, in einer halben Stunde wieder da zu sein, indem man seiner vielleicht noch weiter bedürfen möchte.

Noch ein Mann aus der hohen Generalität war dem Obergeneral unbekannt. Dieß war Weitmacher, der eben mit kreuzweis übereinander geschlagenen Armen da saß, gleichsam tief sinnend.

Der Obergeneral begehrte Auskunft über das Thun dieses Mannes, aber der Derwisch vertröstete ihn auf heute Abend, wo er denselben werde arbeiten sehen.

Die Braten waren im besten Braten, aber Spalteluft war noch nicht wieder da: Schauescharf mußte sich umhersehen, und rief auf einmal: „Seht den Schlingel; er hat mehr Feigen in den Magen als in den Korb gesammelt, und ist auf dem Korbe eingeschlafen. Die Araber der Wüste streifen eben in der Nähe umher, und werden ihn nicht nur den Korb nehmen, sondern auch die Babuschen, in welchen seine Schnellläufigkeit steckt. Dann haben wir ihn gehabt. – Zieltreff, oben auf dem Aste des Baumes, unter dem er schläft, sitzt ein Vogel. Schieß ihn herab, damit er durch den Fall des Vogels aufgeweckt werde.“

Zieltreffer ließ sich Richtung und Entfernung angeben. Die letzte betrug fünf und siebenzig Meilen. Schauescharf sieht dem Schuße nach und sagte: „Der Vogel ist herab, und der Schläfer ist erwacht.“ Zwei Minuten drauf war derselbe mit den Feigen da.

Nachdem man zu Abend gegeßen hatte, wurde Weitmacher gerufen das Zelt aufzuschlagen, weil es sich für Kriegsleute, die in einer Unternehmung begriffen wären, nicht zieme in der Grotte zu schlafen.