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also von dem Greuel des Ablaßwesens immer mehr zu entfernen. Man würde ungerecht gegen die Verdienste dieser beyden einsichtsvollen Bischöffe seyn, wenn man dieß in einer Abhandlung über das Ablaßwesen in Franken ganz mit Stillschweigen übergehen wollte. Es sind mehrere geschärfte Verordnungen da, durch welche dem Ablaßwesen gesteuert, und die fleißige Besuchung des Pfarrgottesdienstes aufs nachdrücklichste empfohlen wird; letzteres aus den jedem Kenner der katholischen Kirchenverfassung ganz einleuchtenden Gründen; weil durch das Wallfahren und Ablaßhohlen das Wesentliche der Religion, eine wahre Buße, verabsäumt wird; weil in den Predigten, die daselbst gehalten werden, es dem Wortführer mehr um Beyfall, als um Besserung des Volks zu thun ist; endlich weil darin auch immer nur vorzüglich die sieben Vater Unser u. s. w. empfohlen werden. Das war, meines wenigen Dafürhaltens, auch dem Geiste des ersten Christenthums ganz angemessen.

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 Es ist zu bedauern, daß man die Befehle dieser beyden vorzüglichen geistlichen Obern nicht immer, ihrem Willen gemäß, vollzog, oder doch wenigstens von Seiten der geistlichen Regierung immerzu neue Vergünstigungen