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die Gewohnheit, daß der mitwallende Priester Nachts in den Schlafzimmern der Wirthshäuser, in den Scheunen, wo man wegen Mangel an Platze unter einander liegt, mit seiner Laterne visitiren geht, um dergleichen Ausschweifungen zu verhüten. Nicht selten sieht sich der Geistliche genöthiget, unter Weibern und Mädchen in einem Zimmer auf dem Strohe zu schlafen.

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 Dasjenige Kloster, welches seinen Ablaß am besten erheben kann, (dieß geschieht durch kostbaren Kirchenornat, feyerliche Musik und Beleuchtung der Altäre) gewinnt den meisten Zulauf[1]. Gegen die reichen Stifter und Prälaturen waren da freylich die armen Bettelmönche, nämlich die Capuciner und sogenannte braune Franciscaner, welche keine


    [142] ausbleiben, und war nach einigen Stunden wieder in seinem Hause. Ein sicherer Beweis, daß der größere Theil nun auch bald anfangen wird, vernünftiger, in Rücksicht auf Wallfahrten, zu denken und zu handeln.]

  1. 9) [Zulauf in den Mönchsklöstern bleibt immer, und dadurch beym Volke die Verhinderung, dem Pfarrgottesdienste beyzuwohnen. Zu dem Ende haben sie die beständige Anbetung bey ausgesetztem hochwürdigsten Gute in ihren Klöstern eingeführt. Da ist kein Sonn- und Feyertag im Jahr – und wie viel Werktage noch überdieses – wo nicht den Freunden der Mönche Veranlassung vorfällt ihre Kirchen zu besuchen. Man schlage zum Beweise nur einen Wirzburgischen Kalender nach.]