Seite:Kotzebue - Blind geladen.pdf/51

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Thal. Willst Du mich etwa überreden, die Deinige sey erwacht?

Blum. Ohne Scherz, mein Freund, lies hier dieß Briefchen, das ich so eben empfangen. Der alte General ist gestorben; meine Caroline, die reiche Erbin, meldet mir, sie werde von Freiern belagert und gequält, aber sie bleibe ihrem Schwur treu und erwarte mich mit Sehnsucht.

Thal. Ja ja, das steht hier.

Blum. Nun sprich, was soll ich thun?

Thal. Meinen Rath kannst Du Dir leicht denken.

Blum. Ich habe Betrachtungen angestellt: an Schönheit und Reichthum sind Wilhelmine und Caroline sich gleich, aber jene überläßt dem Zufall die Wahl ihres Gatten und diese liebt mich; jene hat nur Scherz mit mir getrieben, und dieser gab ich mein ernstes Wort; jene wünscht vielleicht sogar meinem Nebenbuhler

Empfohlene Zitierweise:
August von Kotzebue: Blind geladen. Hartmann, Leipzig 1811, Seite 121. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kotzebue_-_Blind_geladen.pdf/51&oldid=- (Version vom 7.5.2023)