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erste Liebschaft ein gutes, schönes, aber viel zu reiches, viel zu vornehmes Mädchen war.

Thal. Ich entsinne mich. Der Papa, ein General mit Orden behangen, wollte seiner Tochter keinem Rittmeister geben.

Blum. Wir mußten scheiden, und schwuren uns ewige Treue.

Thal. Eine Ewigkeit von vier Wochen.

Blum. Mit nichten. Länger als ein Jahr hab’ ich geseufzt wie ein Poet. Aber als der Alte gar nicht sterben wollte, und als ich hier Fräulein Minchen erblickte –

Thal. Freilich, das entschuldigt.

Blum. Es ist aber doch ein wunderliches Ding um die erste Liebe. Sie schläft bisweilen, doch nur sehr leise; kaum weht der Wind eine Blüthe auf sie hin, so erwacht sie.

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August von Kotzebue: Blind geladen. Hartmann, Leipzig 1811, Seite 120. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kotzebue_-_Blind_geladen.pdf/50&oldid=- (Version vom 7.5.2023)