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Zauser. Gott sey Dank, daß es so glücklich abgelaufen.

Blum. Du verdammter Spitzbube! verdientest Du nicht wenigstens hundert Stockprügel?

Zauser. Ich verlange gar nichts für meine Mühe.

Blum. O ich kann unmöglich Dein Schuldner bleiben.

Zauser. Nehmen Sie mirs nicht übel, gnädiger Herr, das kommt dabei heraus, wenn man fremde Spitzbuben besticht, und seine eignen darben läßt. Der Krips verkauft seine Seele für einen Gulden. Mit bitterer Wehmuth hab’ ich sehen müssen, daß Sie kein Vertrauen auf meine Talente setzten; da ist mein Ehrgeiz erwacht, denn die Ehre ist meine schwache Seite; da bin ich flugs hingegangen, und habe mich auch bestechen lassen.

Blum (bei Seite). Der Schurke hat Recht. Wenn große Herren fremde Unterthanen verführen, so lockern sie zugleich die Treue ihrer eignen. (laut) Für dießmal möge es

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August von Kotzebue: Blind geladen. Hartmann, Leipzig 1811, Seite 114. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kotzebue_-_Blind_geladen.pdf/44&oldid=- (Version vom 7.5.2023)