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Blum. Hast Du selber gesehn?

Zauser. Mit meinen eignen Augen. Seitdem Sie mir befohlen haben, zu spioniren, seh’ ich Alles. Das Fräulein ging spazieren auf dem Hügel an der Landstraße, hinter dem Hügel lauerte der Hauptmann mit einer Postschaise – plötzlich sprang er hervor, hob das Fräulein in den Wagen und fort ging es im gestrecktem Galopp.

Blum. Und das sahst Du so geduldig mit an?

Zauser. Was sollt’ ich machen? ich schrie: Herr Hauptmann! Ew. Gnaden! das ist nicht Manier! ich wollte den Pferden in die Zügel fallen, aber da hielt er mir eine Pistole so dicht auf den Leib, daß mir der Respekt in alle Glieder trat. Ums Himmels willen, gnädiger Herr, machen Sie, daß Sie fortkommen, es ist keine Minute zu verlieren.

Blum. Schrie denn das Fräulein nicht?

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August von Kotzebue: Blind geladen. Hartmann, Leipzig 1811, Seite 112. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kotzebue_-_Blind_geladen.pdf/42&oldid=- (Version vom 7.5.2023)