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Thal. Erinnerst Du Dich der Fuhrwagen mit Baumwolle beladen, die vor ein paar Tagen hier durchs Dorf gingen?

Blum. O ja.

Thal. Die Baumwolle kam aus Smyrna.

Blum. Meinetwegen.

Thal. Die Leute übernachten in der Schenke, der Wirth ist ein Spitzbube, stiehlt einen Pack, man wird es nicht gewahr, der Transport geht am andern Morgen weiter. Flugs öffnet der Dieb die gestohlne Waare, wird ohnmächtig, bekommt auf der Stelle ein Fieber; man schickt nach diesem ehrlichen Manne – es ist der Chirurgus aus dem nächsten Städtchen – er kommt, er sieht Beulen, er erschrickt, und kurz, es ist die Pest.

Blum. Die Pest?

Thal. Ja, die Pest, nicht wahr, mein Herr?

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August von Kotzebue: Blind geladen. Hartmann, Leipzig 1811, Seite 99. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kotzebue_-_Blind_geladen.pdf/29&oldid=- (Version vom 7.5.2023)