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Krips. Mich dünkt, ich sehe die brave Dame, wie sie auf ihrem Krankenlager sich herum wälzt und seufzt: mein Sohn! ach! wo ist er! mein theurer Sohn! daß ich ihn noch einmal segne!

Thal. Das ist allerdings sehr rührend, ich habe nur einen einzigen kleinen Zweifel.

Krips. Der wäre?

Thal. Meine Mutter ist schon vor zehn Jahren gestorben.

Krips. So?

Thal. Und hat Dir in ihrem Testamente hundert Stockprügel vermacht.

Krips. Ei das muß eine scheneröse Dame gewesen seyn.

Thal. Das Legat soll Dir auch richtig ausgezahlt werden.

Krips. O es hat damit keine Eile.

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August von Kotzebue: Blind geladen. Hartmann, Leipzig 1811, Seite 94. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kotzebue_-_Blind_geladen.pdf/24&oldid=- (Version vom 4.5.2023)