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Thal (erbricht ihn und liest). Hm! das klingt sonderbar. Von wem hast Du diesen Brief empfangen?

Krips. Von der reitenden Post.

Thal. Da schreibt mir ein Notarius aus meiner Vaterstadt, meine Mutter liege auf dem Todbette und wünsche sehnlichst, mich noch einmal zu sprechen.

Krips. Ach, die gute Dame!

Thal. Wenn ich diesen Wunsch erfüllen wolle, so dürfe ich keinen Augenblick versäumen.

Krips. Da muß ich wohl schnell die Pferde satteln?

Thal. Du weißt, daß die Liebe mich hier gefesselt hält.

Krips. Aber die kindliche Pflicht, Herr Hauptmann, das vierte Gebot –

Thal. Da hast Du freilich Recht.

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August von Kotzebue: Blind geladen. Hartmann, Leipzig 1811, Seite 93. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kotzebue_-_Blind_geladen.pdf/23&oldid=- (Version vom 4.5.2023)