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Seite 68). (S. Nr. 7.) Hier blieb er bis zum 11. September, siedelte aber dann in „das gräflich Mosczynski'sche Palais auf der Scheffelgasse“, jetzt Scheffelstraße 9 (ebenda Seite 70) über. Gegen Ende des genannten Monats verließ der Prinz unsere Stadt.


Nr. 105. von der Schulenburg, Lewin Rudolph, Graf, 1727–1788, trat jung beim preußischen Heere ein, wurde 1756 beim Generalfeldmarschall v. Kalckstein Generaladjutant, fand aber sehr bald Aufnahme im Gefolge seines Königs. Mit diesem zog er am 14. November des erwähnten Jahres in Dresden ein und blieb hier bis gegen Ende März 1757. Nach und nach stieg er von Stufe zu Stufe, bis er 1787 mit seiner Ernennung zum Generalleutnant zugleich das Amt des Leiters der dritten Abteilung im Oberkriegskollegium übertragen erhielt. Dieser Berliner Stellung wurde er bereits im folgenden Jahre durch den Tod entrissen.

Während seines reichlich viermonatigen Aufenthaltes in unserer Stadt hat der Graf mit einigen anderen Offizieren aus des Königs Gefolge im Zech'schen Hause, jetzt Große Brüdergasse 22 gewohnt, über das der Aufsatz „Graf Wartenberg“ (s. Nr. 107) weitere Angaben enthält.


Nr. 106. von Stuttenheim, Joachim Friedrich, 1715–1783, Generalleutnant, gehörte zu den besonders tüchtigen und deshalb von Friedrich dem Großen sehr geschätzten Offizieren seines Heeres. In allen drei schlesischen Kriegen hat er mit außerordentlicher Tapferkeit gefochten und schon als Leutnant den Orden pour 1e mérite und 1768 den Schwarzen Adlerorden erhalten. In der blutigen Schlacht bei Freiberg am 29. Oktober 1762, in der unter Prinz Heinrich von Preußen ein mit den Reichstruppen vereinigtes österreichisches Armeekorps entscheidend geschlagen wurde, führte St. erfolgreich den preußischen linken Flügel. An dem Denkmale Friedrichs des Großen Unter den Linden in Berlin ist auch der Name dieses hervorragenden Offiziers mit angebracht.

Als nach Ausbruch des siebenjährigen Krieges Friedrich II. in dem von sächsischen Truppen ganz entblößten Dresden am 14. November 1756 einzog, befand sich in seinem Gefolge auch der damalige Major St., der im Oschmann'schen Hause untergebracht wurde. Dieses ursprünglich zur Schloßgasse gehörige Eckgebäude ist nach der Verlegung der Haustür schon seit Jahrzehnten das Haus Rosmaringasse 1 (O.-Nr. 774). Seit 1745 war es im Besitz des Schneider- und Viertelsmeisters Johann George Oschmann. Seine Erben haben es bis 1768 besessen, dann aber verkauft.


Nr. 107. v. Wartenberg, Friedrich Wilhelm, Graf, 1729–1807, preußischer Generalleutnant und Generalintendant der Armee. Als Edelknabe begleitete er Friedrich den Großen in den ersten, als Offizier in den zweiten schlesischen Krieg und befand sich, wie auch später