Seite:Hat das Staedtchen Berneck wirklich seinen Namen von dem Slavischen Donnergott Percun bekommen.pdf/6

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

nicht Haselberg heißt, das thut nichts. In Teutschland spricht man, wie in England, das a wie ae, oder wie ein langes e aus. Dieß findet man in unzählichen Wörtern. Daher sagt man ein Heseler Stecken, das ist, der von einer Haselnußstauden genommen ist. Gleiche Bewandniß hat es mit Heslingen. Dieß hat seinen Namen nicht von dem Abgott Heso bekommen. Hes oder Heß ist auch ein alter Teutscher Vorname,[1] welcher in den Urkunden sehr oft vorkommt. Mit der Zeit entstand ein Zuname daraus, der noch gewöhnlich ist. Und daß ich noch eine ähnliche Erklärung eines Orts anführe: so ist es Ottensos unweit Nürnberg. Dieses soll auch seinen Namen von dem Gott Odin oder Othin haben[2]. Dieß Wort ist aber vielmehr aus Ott und sas zusammengesetzet. Es ist sehr gewöhnlich, daß man das a in o verwandelt. Daher


  1. So lieset man in einer Urkunde vom Jahr 1210 in Francisci Guillimanni Habsburg. L. VI. p. 298. Testes, qui huic traditioni interfuerunt sunt hi – Arnoldus et frater eius Hesso de Rinacho – Davon hat auch die Hesseburg ihren Namen bekommen, welches das Stammhaus der Herren von Heßberg ist. Ein gewisser Hesso hat diese Burg erbauet, wornach sie ihren Namen bekam. Heutzutage heißt sie Heßberg.
  2. Dieß sagt unter andern auch Döderlein in den Antiquitat. Gentilisini Nordga. p. 10.