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Aus Meisters Raro’s, Florestan’s und Eusebius’ Denk- und Dicht-Büchlein.[1]
Partiturnachlesen.

Als ein junger Musikstudirender in der Probe zu der achten Symphonie[H 2] von Beethoven eifrig in der Partitur nachlas, meinte Eusebius: „das muß ein guter Musiker sein!” — „Mit nichten,” sagte Florestan, „das ist der gute Musiker, der eine Musik ohne Partitur versteht, und eine Partitur ohne Musik. Das Ohr muß des Auges und das Auge des (äußern) Ohres nicht bedürfen.” — „Eine hohe Forderung,” schloß Meister Raro, „aber ich lobe dich darum, Florestan!”


Nach der D moll-Symphonie.[H 3]

Ich bin der Blinde, der vor dem Straßburger Münster steht, seine Glocken hört, aber den Eingang nicht

  1. Die meisten der folgenden Auszüge sind vor Entstehung der Neuen Zeitschrift für Musik, zum Theil schon im Jahre 1833 geschrieben und bisher ungedruckt; sie möchten als die Anfänge der Davidsbündlerschaft anzusehen sein.[H 1]

Anmerkungen (H)

  1. [WS] Ein Autograph mit mehreren der Aphorismen ist in der ULB Bonn einzusehen.
  2. [WS] Ludwig van Beethoven 8. Sinfonie F-Dur op. 93 (1811/1812; UA 27. Februar 1814)
  3. [WS] Beethoven 9. Sinfonie d-Moll op. 125 mit Schlusschor über Friedrich Schillers Ode an die Freude (1815–1824; UA 7. Mai 1824).