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eben daliegen, sondern mit ansteigendem Gelände zu tun haben, wie Schlauersbach, Milmersdorf, Wallersdorf. Weiter die Orte auf der Höhe am Ausgang rasch abfallender Talgründe mit einem Quellhorizont hoch oben und mit anschließenden guten, eben gelegenen Feldern, jedoch mit Wiesen an den Hängen und im Talgrund, wie man es erkennt bei Bammersdorf, Wöltendorf, Ziegendorf und Gleizendorf. Dann Ortschaften, die um des Wassers willen etwas tiefer in das Tal hereingerückt werden mußten, die aber nach einem kurzen, mitunter freilich steilen Anstieg ebenes und gutes Land erreichen, wie es bei Unterrottmannsdorf, Gotzendorf, Gebersdorf, Großhaslach, auch noch bei Thurndorf, Schalkhausen und Deßmannsdorf zu sehen ist.

 Der zweiten Gruppe sind zunächst alle die Orte zuzuweisen, bei denen Nässe des Bodens einst die Kultur sehr erschwerte und zum Teil heute noch erschwert. Wir haben da an flach auslaufende Talgründe zu denken, bei denen kein genügender Wasserablauf gegeben ist oder doch ehedem gegeben war, weshalb der Boden leicht versumpft und die Wiesen sauer werden. Hieher gehören Oberrammersdorf, Gösseldorf, Kurzendorf, Elpersdorf, Katterbach, Hirschbronn, Neukirchen, Petersaurach. Gleichwertig geben sich Talorte, deren Flur zwar nicht sehr stark ansteigt, aber von Quellgebieten durchsetzt und darum vielfach wasserhaltig ist, wie es bei Wippendorf, Weihenzell, Wernsbach, Frankendorf, Wasserzell, Schmalenbach, Fischbach und Wattenbach der Fall ist. Ihnen sind auch die drei „heim“-Orte zuzurechnen: Sauernheim, Speckheim und Claffheim. Weiter gehören hieher die „winden“-Orte, die teils in engen Talwinkeln liegen, teils auf nassem Boden stehen: Ratzenwinden, Wolfartswinden, Brodswinden, Bernhardswinden, Dautenwinden, Meinhardswinden, Eglofswinden und Winterschneidbach (alt Windisch-Schneidbach). Endlich zählen hieher noch alle Siedlungen auf sandigen Böden oder mit Feldern im hangenden Gelände oder sonst mit schwereren Mängeln behaftet: Hennenbach, Ober- und Untereichenbach, Külbingen, Dombach, Lichtenau, Kleinhaslach, Wernsbach bei Windsbach, Bechhofen, Mosbach, Hergersbach u. a., auch Dettelsau mit seiner guten „Aue“ (Wiesgrund), aber schlechtem Ackerfeld, ferner Lengenfeld und Eyb, letzteres eingeengt zwischen Berg und Fluß mit abseits gelegener nasser Flur.

 Die dritte Gruppe umfaßt die ganz ungünstig gelegenen Ansiedlungen, wie Büschelbach tief im Tal, während die Felder oben auf dem Berge liegen, Wustendorf mit seiner ganz schwierigen Hängelage, Reckersdorf und Bruckberg in gleicher Weise, Steinbach bei Bruckberg im Talgrund eingezwängt mit den Grundstücken auf der Höhe, Steinbach bei Ansbach an unfruchtbarem Hang mit versumpften Wiesen und den Äckern auf der Höhe, Zandt im Talwinkel mit sandiger Bergflur, Steinersdorf auf sandiger Bergzunge mit mangelndem Wasser. Ferner sind hier einzureihen alle Orte, die schon in ihrem Namen das Merkmal einer Spätsiedlung tragen: Neuses (bei Ansbach und bei Windsbach), Neudorf, Strüth, Forst, Kammerforst, Pfaffengreuth, Wicklesgreuth, Langenlohe, Brünst, Grüb, Schönbrunn usw., dann alle auf „Hof“ (nicht „Hofen“) auslautenden Gehöfte, wie Strüthof, Waickershof, Balmeshof, Fronhof, Röshof u. a.