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12 Pfund Heller gegeben haben. Darüber geben wir ihnen diesen Brief, versiegelt mit unserem und mit Kraften von Lentersheim, unseres Vetters, Insiegeln. Ich auch, Jungfrau Irmgard von Lentersheim, bekenne, daß das Gut eigen ist des Klosters Halsprunne und daß ich kein Recht daran habe.“ Gleichzeitig schenkten die ebengenannten Frauen Anna, Agnes und Irmgard dem Kloster einen Hof in Zimmersdorf (s. dort) bei Wieseth. Der Jahrtag der drei Frauen wurde, laut Todtenkalender, am 13. Oktober gefeiert. Das Kloster erwarb in Lentersheim Gefälle von 11 Anwesen und den Großzehnten. Über letzteren gerieth es mit den Grundholden bisweilen in Konflikte, so daß schiedsgerichtliche Entscheidungen nöthig wurden, z. B. 1493 durch den Markgrafen Friedrich. Unter den dem Kloster zinsbaren Objekten war ein Haus, welches 1408 Eigenthum des Pfarrers war, aber von diesem der Gemeinde geschenkt wurde, laut folgender Erklärung: „Ich Johann Neythart zu Lentersheim bekenne, daß ich durch Gott der Pfarr und Kirche zu Lentersheim gegeben habe mein eigenes Haus hinter dem Kirchhof, das von meinem gnädigen Herrn von Halsprunne zu Lehen geht. Das Haus soll mir und jeglichem Pfarrer daselbst, der nach mir kommt, zu einer Herberg zugehören. Davon soll ich und jeglicher Nachfolger alle Jahr geben einem jeglichen Frühmesser zu Altentruhendingen 10 Schilling, und 10 Schilling jeglichem Pfarrer zu Tambach. Deß zu Urkund geb ich diesen Brief, versiegelt mit meines gnädigen Herrn Berthold (Stromer), Abts zu Halsprunn, und der Ritter Hans von Rosenberg, Vogts zu Wassertruhendingen etc. etc. Insiegeln.“

Die ebengenannten Orte Altentrüdingen und Dambach hatten eigene Kapellen. Das Pfarrpatronat daselbst stand Heilsbronn zu, nachdem das Kloster 1333 Patron der Mutterkirche Lentersheim mit ihren beiden Filialkapellen geworden war. Die Pfarrgeschäfte in den beiden Filialorten und Kapellen besorgte der Parochus mit seinen Kaplänen oder Frühmessern von Lentersheim aus. Dieser Modus der Pastorirung erwies sich als unzureichend und veranlaßte viele Streitigkeiten. Daher beschlossen

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 514. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/516&oldid=- (Version vom 1.8.2018)