Anonym: Gedanken eines Armen-Commissions-Deputirten über den sinkenden Wohlstand der Häcker oder Weinbauer in Franken | |
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5 fl. | an jährlichen Zinsen von 100 fl. Capital, wiewohl man selten einen ordentlich besteckten Morgen Weinberg auch der geringsten Lage dafür bekommen wird; die Contribution solle auch mit den 5 fl. bezahlet werden können, so kostet er doch überhaupt |
23 fl. | Fränkisch jedes Jahr. |
Nun will ich gelten lassen, daß jeder solcher Morgen jährlich 6 Eimer Most ertrage, und der Eimer 4 fl. Rheinisch wehrt sey. Nach dem jährlichen Anschlag von 21 Jahren, der jederzeit nach der Mittel-Qualität genommen wird, ergibt sich der Wehrt im Durchschnit nicht höher als 501/2 Batz oder 3 fl. 22 Kr. Fränkisch, und in diesen 21 Jahren waren keine 3 ganzen Lesen, wo der Morgen 12 Eimer, im Ganzen genommen, ertrug: und mehr als 12 Jahre, wo nur 2, 3, oder 5 Eimer auf einen Morgen kamen. Rechne ich dann, daß doch jeder dieser Morgen für 20 fl. Most jährlich ertragen habe, wobey ich 48 Kr. Fränkisch zugebe; so hat der Besitzer jährlich 3 fl. Fränk. auf jeden Morgen verloren und folglich nur 2 Procent erhalten, die andern 3 fl. aber von seinem Vermögen jedes Jahr darauf legen müssen. Hat Einer 3, 4, 5 bis 8 Morgen solcher Weinberge, so ist der
Anonym: Gedanken eines Armen-Commissions-Deputirten über den sinkenden Wohlstand der Häcker oder Weinbauer in Franken in: Journal von und für Franken, Band 2. Raw, Nürnberg 1791, Seite 252. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gedanken_eines_Armen-Commissions-Deputirten_%C3%BCber_den_sinkenden_Wohlstand_der_H%C3%A4cker_oder_Weinbauer_in_Franken.pdf/15&oldid=- (Version vom 1.8.2018)