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Eigenschaft zu denen, die sich am ersten an ihm entdecken, ja die vielmehr allen seinen übrigen ein gewisses Gepräge gibt. Der Prinz nimmt an allem mit einer gewissen Wärme Theil, spricht mit Wärme, handelt mit Wärme, erzählt mit Wärme. Diese Wärme ists, die den Prinzen zu einem angenehmen Gesellschafter macht. Daher kommts auch, daß alles was er spricht, kurz, aber voll und kräftig ist;[1] daher das Salz seines Spottes, das Komische seiner Beschreibungen und Bilder. Daher kommt er auch oft, bey Erzählungen schlechter oder guter Handlungen, in eine solche Lebhaftigkeit, in eine solche feurige Theilnahme, die von seinen Gesichtszügen auf die Bewegung seines ganzen Körpers übergeht. Alles lebt an ihm. Ich hörte ihn über den Text, „du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst“ mit einer solchen Würde, mit einem so innern Gefühl der Wahrheit, mit einem solchen Leben – sprechen, daß alles, was ich bisher darüber gehört hatte, nichts dagegen ist. Aber eben diese Wärme ist es auch, die ihn von der


  1. So ritt’ er einmahl vor der Fronte des Heers, dem er eine wichtige Nachricht bekannt machen wollte, und rief nur das Wort – Ohren! Und alles war Ohr.