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Kraft, und veralteten Gewohnheiten und Gebräuchen wurde immer aufs neue gehuldigt. Strenge Befehle dienten statt der Gründe, und der Wille vertrat die Stelle ökonomischer Grundsätze. Gewöhnlich ist der Aufenthalts-Ort der Güterbesitzer zu weit entfernt von ihren Landgütern, und die wenigen Wochen, die sie jährlich auf denselben zubringen, sind nicht hinreichend, genaue Kenntnisse von dem Zustand der Feldwirthschaft einzusammeln. Überdieß bringt es schon der Stand der meisten großen Güterbesitzer mit sich, daß man von ihnen keine vollständigen ökonomischen Kenntnisse erwarten kann. Nicht selten wurden auch Rathgeber in ökonomischen Angelegenheiten gebraucht, deren ökonomische Kenntnisse nur oberflächlich waren, weil ihr Stand ebenfalls zu weit von der ökonomischen Lebensart entfernt war. u. s. w.

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 Es ist leicht einzusehen, daß unter solchen Umständen große Landgüter sich in keinem sonderlich guten Zustand befinden konnten. Der Ökonom, der das Ganze der Feldwirthschaft besorgen sollte, mußte nach einem fremden Plan arbeiten; er mußte die Ausführung eines Plans übernehmen, welcher in dem Kopf eines andern vorhanden war, ohne daß er vielleicht von diesem Plan genugsam