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als die elektrolytische Intensität der Substanz, die als Dielectricum wirkt; allein beide Thatsachen (und einige andere) widersprechen der Meinung, die ich früher äußerte, daß das Vermögen der Salze u. s. w. davon abhängig sey, daß sie bei Lösung in dem angewandten Wasser den flüssigen Zustand annehmen (410). Vielleicht könnte die Erscheinung mit Unterschieden des specifischen Vertheilungsvermögens zusammenhängen und darin ihre Erklärung finden.

1357. Im letzten Aufsatz habe ich Fälle beschrieben, wo Schellack durch Absorption von Ammoniak leitend wurde (1294). Dasselbe geschieht mit Salzsäure; dennoch sind beide Substanzen im Gaszustand Nichtleiter, Ammoniak sogar auch in concentrirter Lösung (748). Harris hat Fälle erwähnt[1], wo das Leitungsvermögen der Metalle durch eine geringe Legirung mit anderen bedeutend abgeändert wird. Dieß hat wohl keine Beziehung zu den früheren Fällen, verdient indeß bei einer allgemeinen Untersuchung, die der Gegenstand erfordert, nicht übersehen zu werden.

1358. Nichts ist vielleicht auffallender in der Klasse von di-elektrischen Körpern, die wir Elektrolyte nennen, als die ungewöhnliche und fast vollständige Aufhebung ihrer eigenthümlichen Entladungsweise nach Annahme des starren Zustandes (380 u. s. w.), selbst wenn die Intensität der durch sie wirkenden Vertheilung um’s Hundertfache und mehr gesteigert worden ist (419). Dieß errichtet nicht nur eine sehr allgemeine Beziehung zwischen den physischen Eigenschaften dieser Körper und der vertheilend durch sie wirkenden Elektricität, sondern verknüpft auch ihre physischen und chemischen Beziehungen so mit einander, daß wir hoffen dürfen, im Kurzen den Einfluß, den sie wechselseitig auf einander ausüben, vollständig zu begreifen.



  1. Phil. Transact. 1827, p. 22.