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alle Gase und Dämpfe in jeglichem Zustand gleich wirken, unter den starren Körpern, und zwischen diesen und den Gasen Unterschiede, und in einigen Fällen sehr große, welche das Daseyn eines specifischen Vertheilungsvermögens beweisen.

1297. Die directe Vertheilungskraft, welche, so läßt sich annehmen, in Linien zwischen zwei geladenen und leitenden Begrenzungsflächen ausgeübt wird, ist begleitet von einer lateteralen oder transversalen Kraft, die einer Dilatation oder Repulsion der repräsentativen Linien (1224) aequivalent ist; oder die Anziehungskraft, welche unter den Theilchen des Isolators (dielectrics) in Richtung der Vertheilung vorhanden ist, wird begleitet von einer Repulsions- oder Divergenzkraft in der Querrichtung (1304).

1298. Die Vertheilung besteht, wie es scheint, aus einem gewissen Polarisationszustand der Theilchen, in welchen sie durch den die Wirkung unterhaltenden elektrisirten Körper versetzt werden, und wobei die Theilchen positive und negative Punkte oder Stellen annehmen (the particles assuming positive and negative points or parts), die in Bezug auf einander und die vertheilenden Oberflächen oder Theilehen symmetrisch angeordnet sind[1]. Dieser Zustand muß ein gezwungener seyn; denn er wird nur durch eine Kraft hervorgerufen und unterhalten, und sinkt in den Normal- oder Ruhezustand zurück, sobald die Kraft entfernt wird. Er kann in Isolatoren nur durch dieselbe Portion Elektricität unterhalten (continued) werden, weil sie nur diesen Zustand der Theilchen behalten (retain) können (1304).


  1. Die von mir aufgestellte Theorie der Vertheilung behauptet nicht zu entscheiden, ob die Elektricität eine oder mehre Flüssigkeiten sey, oder bloß eine Kraft oder ein Zustand von bekannter Substanz. Das ist eine Aufgabe, welche ich vielleicht in der nächsten oder folgenden Reihe dieser Untersuchung betrachten werde.