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auszudrücken. Im Hintergrunde sieht man das erst zur Hälfte von Julius erbaute Spital. Allenthalben bemerkt man die Geschicklichkeit des Meisters, und Kenner vom entferntesten Auslande bewundern das Werk. Die Zeichnung ist von dem Wirzburgischen Hofmahler Feßel, und der Künstler ist Heinrich Nickel, aus Bamberg gebürtig, welcher sich durch manche Arbeiten in Kirchen und Klöstern schon berühmt gemacht hat. Er hat die Bildhauerkunst von seinem eignen Vater gelernt. Nur Schade, daß man in Wirzburg seit 12–15 Jahren so wenig auf die Bildhauerkunst verwendet. Ein Mann von solcher Anlage würde es gewiß in seiner Kunst weit bringen.

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Ein anderer, der Stadt Wirzburg Ehre machender Handwerker, ist der fürstliche Zeughaus-Büchsenschäfter, Michael Bayer. Seine Gewehre von allen Gattungen sind nicht nur in ganz Teutschland, sondern auch in allen angränzenden Ländern zerstreut; Böhmen, Ungarn, die Schweiz, die Niederlande, Preußen und Frankreich haben von seiner Werkstatt Gewehre, und achten Meister und Arbeit. Selbst nach Sachsen sind schon viele Kugelbüchsen, doppelte und einfache Flinten, mit seinem Namen gezeichnet, gekommen, und kein Sächsischer Herzog reist nach oder durch Wirzburg, ohne von Bayers vorräthigen Flinten zu kaufen, oder Bestellungen zu machen. Gegenwärtig hat er eine Bestellung von 8 Kugelbüchsen nach Mähren, und