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Walther Kabel: Eigenartige Einladungen. In: Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Jahrgang 1911, Bd. 7, S. 237–238

Eigenartige Einladungen. – Während der Regierung Ludwigs XIV., des „Sonnenkönigs“, war es in Paris Mode geworden, daß vornehme Kavaliere, die mit einem ebenbürtigen Gegner einen Zweikampf vorhatten, zu dem Duell nicht nur bekannte Herren, sondern auch Damen der Gesellschaft einluden.

Als einmal der Graf v. Vitry, ein flandrischer Edelmann, seinen Degen mit dem des Herrn v. Auberville kreuzte, soll der Saal des kleinen Vorstadttheaters, in dem das Duell stattfand, beinahe zu klein für die Zahl der Zuschauer gewesen sein. Graf Vitry hatte für diesen Zweck besondere Einladungskarten drucken lassen, die oben sein Wappen und darunter folgenden Text trugen: „Graf Cesare Emile Louis v. Vitry, Herr der Schlösser Seukclerke und Paulehak, wird am 17. Dezember 1632[ws 1] die Ehre der Frau v. Moubbartville mit dem Degen gegen einen Herrn verteidigen, dessen Name nicht wert ist, fernerhin genannt zu werden. Ew. Hochgeboren sind hiermit zu dem Zweikampf, der um fünf Uhr nachmittags in dem Theatersaale Chabriot seinen Anfang nimmt, ehrerbietigst eingeladen.“

Bei diesem Duell wurde, wie ein Zeitgenosse des Grafen

Anmerkungen (Wikisource)

  1. 1632 war Ludwig XIV. (1638–1715) nocht nicht geboren. Die Unstimmigkeit trifft aber auch auf den Artikel Seltsame Einladungen zu und ist daher als Fehler von Walther Kabel aufzufassen.
Empfohlene Zitierweise:
Walther Kabel: Eigenartige Einladungen. In: Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Jahrgang 1911, Bd. 7, S. 237–238. Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Stuttgart, Berlin, Leipzig 1911, Seite 237. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Eigenartige_Einladungen.pdf/2&oldid=- (Version vom 31.7.2018)