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die man wohl in die Kirche, aber nicht zur Andacht zwingen kann. Daß es aber in Absicht auf die Wissenschaften sogar schädlich ist, das wird jeder Kenner der menschlichen Seele zugeben. Wenn der Jüngling ein paar Stunden hinter einander in der Schule war, und durch die elendeste Lehrmethode ermüdet, sehnlich den Augenblick erwartet, wo er frey athmen und sich erhohlen kann, hernach aber nichts destoweniger noch so lange das geistleere Brummen der Mönche anhören muß, so wird er noch mehr ermüdet, und zu allen fernern Arbeiten an demselben Abend fast unfähig gemacht.

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 Nun zur zweyten Periode. Als im Februar 1784 der Herr Hoch- und Teutschmeister die Schulen zu Mergentheim besuchte, fand er sie in einem so schlechten Zustande, daß er augenblicklich beschloß, mit denselben eine Reforme vornehmen zu lassen. Das Werk selbst wurde dem eben so redlichen als einsichtsvollen Herrn Geheimen Rathe Weiß, und dem würdigen geistlichen Rathe, Herrn Dr. Höpfner aufgetragen, die auch sogleich auf das thätigste Hand an dasselbe legten. Mit dem Ende des Curses wurden die zwey Dominicaner Professoren der Philosophie entlassen, und die Vorlesungen