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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Zweiter Band

artiger und angenehmer Mann; er ist am Bord mein Cavalier, und auf seinem Boot herrscht die beste Ordnung.

Wir sehen jetzt auf den Ufern keine Spuren von europäischer Kultur mehr, nur indianische Hütten und Feuer. Vom Pepinsee her sind die Ufer auf der ganzen Fahrt niedriger und die Natur weniger großartig geworden.




Siebenundzwanzigster Brief.
Sct. Paul, Minnesota. Den 25. Oct 1850.

Ungefähr drei Meilen von Sct. Paul sahen wir ein großes indianisches Dorf, etwa zwanzig mit Fellen bedeckte Hütten, von denen Rauchsäulen emporstiegen. Mitten unter diesen Hütten lag ein Blockhaus. Es war die Wohnung, die sich ein christlicher Missionär mitten unter den Wilden erbaut und wo er eine Schule für die Kinder eingerichtet hat. In einem Halbkreis hinter dem Dorf waren auf den grünen Höhen eine Menge vierstütziger Gerüste, auf denen Särge oder Kisten von Rinde aufgestellt waren. Weiße Fähnlein zeichnen das luftige Ruhelager der zuletzt Entschlafenen aus. Das Dorf, das Kaposia heißt und zu den festen, indianischen Dörfern gehört, sah lebhaft aus, besonders durch das Gewimmel indianischer Weiber, Kinder und Hunde. Wir fuhren rasch weiter, denn der Missisippi war hier so klar und tief, wie der Götha Elf. Jetzt machte er eine plötzliche Biegung nach links, und wir sahen Sct. Paul vor uns, auf einer bedeutenden Anhöhe

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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Zweiter Band. Franckh, Stuttgart 1854, Seite 319. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Heimath_in_der_neuen_Welt,_Zweiter_Band.djvu/337&oldid=- (Version vom 12.12.2020)