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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Zweiter Band

„Kommt er nicht hieher?“ fragt man mich oft; ich antworte: „Es liegt zuviel Wasser dazwischen. Und zuviel Feuer im Lande,“ füge ich still hinzu. Andersen würde Gefahr laufen gleich einer modernen Semele davon verzehrt zu werden; aber könnte er die Wasser- und Feuerprobe gut überstehen, dann dürfte er Gott dafür danken, das große Westland und sein Volk zu Gesicht zu bekommen.

Lassen Sie mich in Ihre Gedanken und Ihre Freundschaft eingeschlossen sein als Ihre innig ergebene und dankbare Freundin!




Zweiundzwanzigster Brief.
Rosenhütte (Brooklyn), d. 20. Aug. 1850. 

So lieb es mir war, meine Agatha, den Brief vom 12. Juli zu erhalten, der so warm ist von guten, liebreichen Gefühlen, so sehr schmerzt es mich, Dich so schwach und leidend zu sehen, und ich empfinde beinahe eine Gewissensqual darüber, daß ich nicht bei Dir bin und Dir in Allem, was ich kann, helfe, wenigstens bei den Kranken auf dem Land, denn diese Mühe war zu viel für Dich. Und eigne Kränklichkeit verhindert die Krankheit Anderer mit einiger Ruhe hinzunehmen. Ich suche mich damit zu trösten, daß Du jetzt in Marsstrand bist, fern von den Kümmernissen und Sorgen des Tages, und daß Du in den für Dich immer so wohlthätigen Bädern neue Kräfte schöpfst. Ach möchten sie für Dich das werden, was

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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Zweiter Band. Franckh, Stuttgart 1854, Seite 176. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Heimath_in_der_neuen_Welt,_Zweiter_Band.djvu/194&oldid=- (Version vom 23.9.2020)