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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Zweiter Band

Brille mit goldenem Gestell und muß jetzt mit dieser silbernen herumgehen. Ich zerbreche immer etwas, doch habe ich den Hals noch nicht gebrochen.“

„Dann ist noch nicht alles verloren,“ sagte ich lachend, und da ich jetzt Professor Hart die Treppe zu unserem luftigen Salon heraufkommen sah, eilte ich ihn mit der amerikanischen Harfe bekannt zu machen, überließ sie ihm und räumte das Feld.

Solche Harfen finden sich in allen Ländern vor, aber selten erklingen sie so naiv wie hier.

Ein junger Dichter aus der Stadt der Freunde mit einem schönen dramatischen Talent und einem Byronskopf, sowie eine feingebildete und in jeder Beziehung liebenswürdige Familie gehören zu meinen angenehmen Bekannten hier, die ich gerne mehr sehen möchte, die aber vor mich kommen und wieder gehen wie die Meereswellen.




Den 16. August.  

Jetzt ist es aus mit dieser guten Zeit, heute werde ich nach New-York reisen. Am Morgen reisten meine Freunde Harts nach Philadelphia. Mein Begleiter nach New-York ist ein Jurist, ein älterer Gentleman, sehr ehrenwerth und gutmüthig, wie ich glaube. Nur hat er den Fehler ein allzu gutes Gedächtniß für Verse zu besitzen, sowie die Manie, lange oft ganz prosaische Fantasien auf Deutsch, Französisch und Englisch herzusagen, was für prosaische Zuhörer nicht sehr erbaulich ist. An der Mittagstafel habe ich meinen Platz verändert, und die Haifische, die jetzt vor dem leeren Platz

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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Zweiter Band. Franckh, Stuttgart 1854, Seite 158. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Heimath_in_der_neuen_Welt,_Zweiter_Band.djvu/176&oldid=- (Version vom 23.9.2020)