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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Erster Band

das mich in einer größern freieren Welt athmen läßt. So sagt Emersons Gedicht: Gib der Liebe Alles.

Gib der Liebe Alles,
Deinem Herzen gehorch,
Gib Freunde, Verwandtschaft,
Güter und guten Ruf,
Deinen Gesang, dein Leben,
Nichts verweigere!
— — — — —
Denn sie ist ein Gott,
Weiß ihren eigenen Weg
Und die Wege aus den Wolken.

     Sie ist nicht für den Schwachen,
Sie begehrt großen Muth,
Seelen über dem Zweifel,
Kraft, die nicht weichet.
Diese will sie belohnen,
Sie sollen werden
Mehr als sie waren,
Und stets sich emporschwingen.

Aber noch ein Schritt, noch ein Pulsschlag ausdauernder Bemühung wird zur Vervollkommnung deines Herzens gefordert.

Halte Dich heute,
Morgen und allzeit,
Frei wie ein Araber,
Fern der Geliebten.

Halte dich zu ihr mit deinem ganzen Leben, aber wenn blos ein Schatten von Freude, fern von dir, in ihre junge Brust sich stiehlt;

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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Erster Band. Franckh, Stuttgart 1854, Seite 57. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Heimath_in_der_neuen_Welt,_Erster_Band.djvu/61&oldid=- (Version vom 9.3.2019)