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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Erster Band

vieler Menschen mir ihre engherzigen Ansichten aufzudrängen, und durch den dabei sich verrathenden Mangel an Ehrlichkeit, wenn auch nicht im Willen, so doch in der Anschauung, im Gesichtspunkt. Aber eines Abends, als ich ungewöhnlich gequält und durch die Stimmung der Personen, die mich besuchten, ganz verstimmt wurde, da kam auch die Rettung. Doch ich muß sie Dir in derjenigen Form mittheilen, die sie in meinem Gedächtniß angenommen hat.


Verschiedene Eindrücke.

Ich war in Gesellschaft
Mit Männern und Frauen,
Und hörte da schwatzen
Von kleinen, kleinen Dingen,

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Von kleinlichen Sorgen,

Und lumpigen Freuden,
Engherz’gen Gefühlen,
Kleingeist’gen Gedanken,
Und lumpigem Streben

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Kleinlicher Seelen.


Es wurde mir eng
An Seele und Sinn;
Ich floh hinaus,
Fort aus dem Salon,

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Hinaus in die Natur,

Zu sehen das Freie,
Zu sehen Gottes Himmel,
Zu athmen frei.

An des Westens Himmel,

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Vom Sonnenglanz voll,

Schien der Abendstern,
So klar wie Gold.

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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Erster Band. Franckh, Stuttgart 1854, Seite 398. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Heimath_in_der_neuen_Welt,_Erster_Band.djvu/402&oldid=- (Version vom 23.2.2020)