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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Erster Band

Seen und Ströme in Florida, an das Lichtholz gewöhnt, das leicht zu fällen ist und leicht brennt. Es kann nicht leben in dem kalten Lande, wo blos die Eiche wächst. Das Volk kann die großen Bäume nicht fällen; es wird da aussterben aus Mangel an Wärme.“ Und als man ihm endlich die Alternative zwischen offenem Krieg mit den Vereinigten Staaten oder Unterzeichnung des Vertrages stellte, der ihn und sein Volk aus Florida vertrieb, da stieß er seinen Dolch durch denselben und sagte: „Ich trotze ihnen auf fünf Jahre.“ Und fünf Jahre währte der Kampf zwischen den Florida-Indianern und der Armee der Vereinigten Staaten; viel Blut floß auf beiden Seiten und noch immer waren die Indianer im Besitz des Landes und sie würden es vielleicht noch jetzt sein, wenn nicht Oseconehola durch Friedensbruch und Verrath in Gefangenschaft gerathen wäre, als er unter dem Schutz der weißen Fahne kam, um mit dem spanischen General Hernandez zu parlamentiren. Die verrätherische Handlung fiel allerdings dem Spanier zur Last, aber es scheint doch, daß die amerikanischen Offiziere davon wußten oder nicht dagegen waren. Oseconehola wurde als Gefangener zuerst nach St. Augustin, sodann nach Charlestown und ins Fort Moultrie auf der Sullivaninsel gebracht. Von dieser Stunde an schien sein Muth gebrochen zu sein. Personen, die ihn in seinem Gefängniß besuchten (Mr. Monefelt war unter ihnen) sagen, sie haben niemals einen so melancholischen und düstern Blick gesehen. Er beklagte sich jedoch nie, aber er sprach oft mit Bitterkeit über die Art, wie er gefangen genommen worden, und über das Unrecht, das man seinem Volk angethan, als man es zwang von seiner Vatererde nach einem nördlichen Land zu ziehen, wo sich kein „Lichtholz“ vorfand.

Seine Schönheit, seine melodische Stimme, seine dunkeln Augen voll von düsterem Feuer, seine Tapferkeit

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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Erster Band. Franckh, Stuttgart 1854, Seite 334. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Heimath_in_der_neuen_Welt,_Erster_Band.djvu/338&oldid=- (Version vom 29.12.2019)