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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Erster Band

gibt, die nicht die Sklaverei als ein Landesunglück betrachten, so schwer es ihnen fällt, sie los zu werden. Von Savannah schreibe ich Dir weiter. Jetzt nur ein Kuß mit dem innigen Wunsche, daß er Dich lieber munter und rüstig finden möge.


Später.

Noch ein Paar Worte, um Dir zu sagen, daß ich Mrs. Howland und ihre Kinder gesehen habe, und daß ich morgen zu ihr ins Haus ziehe. Schon der erste Anblick ihres Gesichtes und der so gute und redliche Ausdruck desselben genügte mir. Sie gefiel mir sogleich, und mein kurzes Gespräch mit ihr bekräftigte den Eindruck des ersten Blickes. Sie gehört augenscheinlich zu den verständig guten und mütterlichen Weibern auf Erden, und sie hat für literarische Gaben und literarische Personen eine kleine Schwäche, die ich für meinen Theil sehr liebenswürdig finde. Sie steht in meinen Jahren und könnte dem Aussehen nach wohl eine Schwedin sein. Die blauen Augen, das runde, frische Gesicht, die volle Gestalt, dabei das Sichere und Gutmüthige in Rede und Wesen erinnert so vielfach an unsere schwedische Frauen — sie ist auch von scandinavischer Herkunft. Ihr Vater war Däne und hieß Monefelt. Von der übrigen Familie sah ich drei hübsche Mädchen, das älteste 17, das jüngste 9 Jahre alt, und einen schönen jungen von 10 Jahren. Mr. W. Howland, zwei ältere Söhne und die älteste Tochter des Hauses sind gegenwärtig fort.

Auch eine andere angenehme Familie, bestehend aus Doctor Gilman, Pfarrer der unitarischen Gemeinde in Charleston, seiner Frau, seinem Schwiegersohn und seiner Tochter, hat mich besucht und sich erboten, mich auf den Inseln an den schönen Stellen in der Gegend umherzuführen. Frau Hammarköld (Emilie

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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Erster Band. Franckh, Stuttgart 1854, Seite 315. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Heimath_in_der_neuen_Welt,_Erster_Band.djvu/319&oldid=- (Version vom 29.12.2019)