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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Erster Band

einer großen schneeweißen Calla aethiopica. Ueberhaupt vergehen nicht viele Tage, ohne daß ich von bekannten oder unbekannten Freunden schöne Blumensträuße erhalte. Dies ist sehr artig und hübsch gegen eine Fremde. Und dazu sage ich niemals nein, sondern bin immer herzlich dankbar, sowohl für die Blumen, als für die gute Meinung.

Jetzt Adieu mit dieser langen Schwatzepistel und ein herzliches Adieu an Dich, meine Holde!


Zehnter Brief.
Boston, den 1. Februar. 

Innigen Dank für Deinen Brief vom 15. September. Es freut mich so unendlich zu hören und zu sehen, wie es daheim in der großen und in der kleinen Heimath steht. Das Spielhaus daheim am Abend, wo so ernsthaft um — Nichts gespielt wird und Fabian so streng und eifrig im Spiel ist, klingt ungemein gemüthlich, und so noch Verschiedenes in Deinem Brief meine liebe Agatha. Wenn Du nur Deine gewöhnliche Winterbeklommenheit nicht hättest! Ach der Winter! Aber ich freue mich doch, daß der Dezember sich ein wenig besser empfindet als der November, und gewiß wird Dir der Januar noch besser bekommen. Und dann kommt die Aussicht auf den Sommer und die Bäder in Marstrand. Mama schreibt, Du seist augenscheinlich stärker geworden nach Deinem Bad im letzten Sommer. Und im nächsten Sommer mußt Du dann nach demselben noch bedeutend stärker werden. Aber Dein Ideal — die Viehmagd, die ihren Stier am Horn nimmt — wann wirst Du das erreichen?

Meine Kräfte nehmen seit einiger Zeit bedeutend

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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Erster Band. Franckh, Stuttgart 1854, Seite 214. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Heimath_in_der_neuen_Welt,_Erster_Band.djvu/218&oldid=- (Version vom 18.9.2019)