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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Erster Band

Dänemark und an H. Martensen, sind als Ruhepunkte unterwegs zu betrachten, von wo aus man die zurückgelegten Stadien überschaut und sich über Weg und Ziel besinnt. Es kommen darin einige Wiederholungen vor, die sich nicht vermeiden ließen. Daß solche auch in den andern Briefen vorkommen, fürchte ich, und sie hätten vermieden werden sollen, aber …

Von euch, meine Freunde, hoffe ich die Wahrheit, vor welcher man sich gerne beugt, selbst wenn sie schmerzt. Wo ich geirrt, wo ich mich getäuscht habe, da hoffe ich von euch öffentliche Belehrung darüber. Was ich Wahres und Gutes gesagt habe, werdet ihr, das weiß ich, anerkennen. Von euch fürchte ich kein unbilliges Urtheil. Die wahrheitsliebendsten Menschen, aber ohne Härte, glaube ich unter euch gefunden zu haben. Deßhalb liebe ich’s, an euch zu appelliren.

In eure schöne, gesegnete Heimath kehre ich hier als Geist zurück, um euch an die Fremde zu erinnern, die ihr zu Gast ludet und zu eurer Freundin machtet; um mit euch von früheren Tagen an eurem Herd zu sprechen; um euch zu danken und euch zu segnen; und nicht blos euch, deren Gast ich war, sondern die Vielen in eurem Lande, die mir mit Worten oder Handlungen wohlthaten, die Warmherzigen, Edelgesinnten, sie alle, die mich den Morgenthau einer neuen schöneren Schöpfung trinken ließen, das Lebenselixir, das die Jugend der Seele erneut.

Das Wort ist arm, es kann wenig von dem ausdrücken, was die Seele empfindet. Möchte doch Etwas von der Lebensfreudigkeit, die ihr mir schenktet, aus diesen Briefen euch wieder entgegenathmen und euch hiemit einen bessern Dank bringen, als ihn hier aussprechen kann eure schwedische Freundin

Friederike Bremer.  
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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Erster Band. Franckh, Stuttgart 1854, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Heimath_in_der_neuen_Welt,_Erster_Band.djvu/14&oldid=- (Version vom 9.3.2019)