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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Dritter Band

ein Sonnenschein, aber es war klar, daß die Wolke da war, daß sie im Zunehmen begriffen war, und daß alles Gold des Millionärs das Leben seines einzigen Kindes, seiner einzigen Erbin nicht zu erkaufen vermochte.

Die Reise, welche sie jetzt vorhatten, war jedoch ein Versuch dazu; sie gedachten zuerst nach Cuba, sodann nach Europa zu gehen. Ein schönes, blühendes junges Mädchen, eine Verwandte der Kranken, war ihre Gesellschaft.

Auch einige Schweden waren an Bord, auf dem Weg nach Chagres begriffen, von wo sie nach Californien abgehen wollten. Der eine von ihnen hieß Hörlin und war ein Neffe des Bischofs H. Er hatte ein gutmüthiges Gesicht und ein gebildetes Benehmen; er fuhr jetzt zum zweiten Mal nach dem Goldland, wo er sich durch Handel bereits ein nicht unansehnliches Vermögen erworben hatte.

Am Nachmittag des zweiten Tags bewölkte sich der Himmel und der Wind wurde stärker. Ich traute meinen Augen kaum, als ich hoch oben in den Wolken vor uns hohe Berge und Felsenspitzen, nicht unähnlich einer Nebelfestung mit Wällen und Thürmen sah, und man mir sagte, dieß sei Cuba. Wir konnten gleichwohl erst am folgenden Morgen dahin kommen. So hohe und kühne Berggegenden hatte ich im Westen noch nicht gesehen.

Die Nacht wurde stürmisch, aber es war sehr warm, und um Luft zu bekommen, hatte ich meine Fensterlucke geöffnet. Ich sah von meinem Bett aus dicht unter demselben den wolkenvollen Himmel und das stürmische Meer, wenn das Schiff in seinen heftigen Bewegungen bis zur Wasserfläche an meiner Seite herabgebracht wurde. Die Wogen schäumten und tosten dicht vor meinem Fenster. Sie kamen zuletzt in mein Bett herein. Aber das Wasser war so

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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Dritter Band. Franckh, Stuttgart 1854, Seite 66. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Heimath_in_der_neuen_Welt,_Dritter_Band.djvu/84&oldid=- (Version vom 20.8.2021)