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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Dritter Band

Miß D. war im Zimmer noch schöner als auf der Bühne, dabei so sittsam in Kleidung und Wesen, wie nur irgend eine der jungen Puritanerinnen Neu-Englands es sein kann. Sie lebt mit ihrem Vater zusammen, der ebenfalls ein verdienstvoller Schauspieler ist.

Bei Mrs. Le Vert habe ich eine ganze Menge von Mobiles schöner Gesellschaft gesehen, und hübschere junge Frauenzimmer habe ich nirgends getroffen. Einige von ihnen waren aus den nördlichen Staaten und verriethen das intelligente Leben, das denselben vorzugsweise angehört. Und wiederum mußte ich denken, daß etwas Anmuthsvolleres als die schöne und gebildete Amerikanerin auf Erden kaum zu finden sei.

Auch an einige ältere Herren, Beamte ihres Staats, denke ich mit Vergnügen zurück; sie waren klug und klar in allen Fragen, mit Ausnahme der Sklavereifrage. Und unter den jungen Herrn muß ich mir das Vergnügen machen, Dir als meinen ganz besonders guten Freund den talentvollen Dichter und dramatischen Schriftsteller Reynolds vorzustellen, der mich auf mancher Wanderung begleitet und mir durch sein gutes Herz und seine ungekünstelte Unterhaltung manche angenehme Stunde bereitet hat. Er hat einige einheimische geschichtliche Ereignisse für die Scene bearbeitet, und eines seiner Dramen: „Alfred und Inez, oder die Belagerung von St. Augustin,“ nehme ich als Reiselectüre mit mir.

Endlich muß ich Dir auch etwas von meiner lieben Freundin, Mrs. Le Vert, sagen. Ich komme an sie zuletzt, weil sie sich ins Innere meines Herzens eingenistet hat.

Wie angenehm ist es zu lieben, Wohlgefallen zu finden an den Menschen! Das weißt Du, meine Agathe. Und es hat sich so wunderlich gefügt, daß diese kleine Weltdame, die ich überall, wohin sie kam,

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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Dritter Band. Franckh, Stuttgart 1854, Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Heimath_in_der_neuen_Welt,_Dritter_Band.djvu/43&oldid=- (Version vom 20.8.2021)